Montag, 20. Juni 2022

Seifersdorfer Oldtimertreffen (Osterzgebirge) vom 17.-19.06.2022


Ein herzliches Willkommen der Seifersdorfer Oldtimerfreunde -
hier geht es zur Anmeldung!

 

Was macht man an einem heißen Sommertag nur so in seiner Freizeit?! Die DDR-Bürger gingen eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen nach und schlugen mal eben ihr Zelt auf oder haben bereits vor ihrem aufgestellten Wohnwagen Platz in der glühenden Sonne genommen. Unter diesem wirklich passenden Motto veranstalteten die Seifersdorfer Oldtimerfreunde am vergangenen Wochenende bei brütender Hitze das alljährliche Oldtimertreffen.
Trotz des wirklich heißen Wetters trafen mehr Oldis am Veranstaltungsort ein als geplant. Aus allen Himmelsrichtungen mit verschiedensten Fahrzeugen waren sie angereist. Auch ich trotzte der Hitze und war in diesem Jahr das erste Mal zum Seifersdorfer Oldtimertreffen - nur ohne Oldi. Es freute mich sehr, einige bekannte Gesichter zu sehen und ein kleines Pläuschchen war natürlich auch drin. 


So ziemlich der erste Weg führte mich zu diesem Indianerzelt, das aus meiner Generation bestimmt so ziemlich jeder kennt. Wer gehörte zu unseren Kindheitshelden? ... Winnetou und Old Shatterhand oder Chingachgook? Da kommen doch sofort Erinnerungen hoch! Das Schmunzeln kam automatisch.
Man sagte mir, dass der Besitzer es sogar erst zu diesem Treffen aus der Verpackung nahm. Aha, also jungfräulich!



Sport ... wurde in der DDR groß geschrieben ... und klein fing man damit an. Waren wir alle damals nicht recht sportlich? Mit drei von solchen Rollern/Fahrrädern bin auch ich unterwegs gewesen. Ob Mifa oder Diamant, es war für uns völlig normal auch weite Strecken mit dem Rad zu fahren. Sie wurden gehegt und gepflegt, es wurden Antennen angebaut - auch wenn es sich nur um Weidenruten handelte - Putzringe wurden um alle Speichen, Bowdenzüge und Radnaben gewickelt und Katzenaugen wurde angebracht. Vielleicht war das Fahrrad wegen dieses Gewichts dann sogar ungewollt doch etwas tiefergelegt worden ;-)
Tolle Sammlung!



Ein Klassiker schlechthin: Das Dachzelt Nicht zu verkennen auf einem Wartburg 353 tourist mit DDR-Kennzeichen (YC = Bezirk Dresden, Kreis Bischofswerda).



Oh hallo ... hola chica!!!
Hallo ... halloooo, bitte mal in die Kamera sehen. Hallo, ja nimm mich ruhig nicht wahr, ich bin ja nur Statist hier. Hmmm ... das junge Fräulein war sehr hartnäckig.




Ha ... und da hatte ich die Idee! Dann muss ich mich wohl bewegen. Und siehe da, es passt! Danach sind wir noch was trinken gegangen!
Jaja ... der Saporoshez 968 macht ebenfalls eine gute Figur.




Leider kenne ich mich bei den Zelttypen nicht so sehr aus, aber die Teilnehmer haben alles sehr schön in Szene gesetzt. Wie früher auf dem Campingplatz!




Auch ein wirkliches Stückchen Camping-Geschichte der Klappfix/Camptourist. So zauberte man schnell eine recht komfortable Übernachtungsmöglichkeit aus einem kleinen Anhänger.



Weitere Wohnwagen- und Zelt-Impressionen des DDR-Campings.



Schön, sehr luxeriös.





Ist das noch Zelten oder schon Wohnen. Wow!



Wenn ich ehrlich bin, dann hätte ich mich nur zu gern daraufgelegt und "eine Runde abgeningelt". Wenn man mich fragt, fand ich die Liegen trotz des Quietschens und Knarren beim Umdrehen immer recht bequem.



Bei der blauen zusammenzusteckenden Liege bin ich immer halb verzweifelt, weil man die Gestänge richtig drehen musste. Aber hatte man den Dreh erst raus, dann ging es. Leider waren diese Liegen etwas kippanfälliger ... so meine Erinnerung.




Der Bastei ist einer der bekanntesten DDR-Wohnanhänger und wird hier mit gemütlicher Sitzecke bestehend aus Klappstühlen und Klapptisch präsentiert. Auch das Kofferradio gehörte definitiv zum Campen.



Jeder, der das Wort hinten am Camptourist gelesen hat, musste bestimmt schmunzeln ... Stauanfang.



Was gehört zum frühen Morgen dazu? Natürlich ein ordentliches Frühstück mit frischen Brötchen, Milch und einem heißen Kaffee! Wer fährt mit dem Rad zum Bäcker?



Ein solches Zelt bewohnten wir damals auch - allerdings in Grün. Als es hieß, wir fahren nach Prieros zum D 64, waren wir Kinder immer total aufgeregt. Den ganzen Tag auf dem Spielplatz tummeln, baden gehen, Fische angeln, wandern gehen, Fahrrad fahren oder aber auch mal ein bisschen Schabernack treiben.
Jeder hatte bestimmt sein Lieblingsziel. Bei uns war es der D 64 am Schmöldesee. Es war ein wirklicher Muster-Campingplatz. Ich war das letzte Mal 1997 dort. Heute ist dort leider alles dicht. Kaputtgewirtschaftet. Man, wie finde ich das schade! 




Der Trabant in den Ausführung als Universal (Kombi) links und als Limousine rechts. Beide sogar in originalem Farbton. Die Limousine mit Kopfstützen, Rollgurte und Ausstellfenster hinten ist eines der letzteren Modelle. 1990 war das letzte Baujahr des Volksautos (Modell 601) der DDR. Dementsprechend könnten alle, so sie die Vorgaben erfüllen, mit einem historischen Kennzeichen ausgestattet werden. Der Trabant ist und bleibt Kult und auch eines meiner meistfotografierten Fahrzeuge. Pssst ... Übrigens erscheint demnächst der neue Trabant-Kalender 2023
... aber weitersagen ;-) 




Auch hier musste ich erst auf ein ganz gewisses Detail aufmerksam gemacht werden, obwohl es natürlich sofort ins Auge sticht. Na, wer hat es gesehen?
Natürlich alle!
Richtig, beim linken Multicar handelt es sich um eine Rechtslenkervariante M25R. Habe ich so auch noch nicht gesehen.




Die Hitze machte allen zu schaffen, sodass die Fülle des Vormittages auf diesem Bild leider nicht mehr wahrnehmbar ist. Jedoch holten viele der Besucher ihre Schätze am nächsten Tag nochmal aus der Garage und fuhren beim Korso mit. Leider war ich nicht dabei, schade!



Hierzulande stellt der Polonez des polnischen Betriebes FSO (= Fabryka Samochodów Osobowych/ dt. Fabrik für Personenwagen) mit Sitz in Warschau eine große Seltenheit dar. In erster Linie deshalb, weil es kein DDR-Importauto war. Auch ich, der seit nunmehr 20 Jahren auf sehr vielen Treffen war, habe nur ein Handvoll gesehen. Der Name des vom berühmten italienischen Designers Giorgetto Giugiaro entworfenenen Mittelklassewagens stammt tatsächlich von der Polonaise ab. Nebenbei: Als ich in der 4. Klasse war und wir 1987 unsere Abschlussfahrt nach Miechów (nächste Großstadt ist Krakau) gemacht haben, war der Polonez allgegenwärtig. Im Laufe der Produktion wurde die vorwiegend als Schrägheckvariante gefertigte Limousine natürlich weiterentwickelt. Dieser hier ist in tadellosem Zustand, und wie ich gehört habe noch im Auslieferungszustand. Der Blick in den Innenraum verriet mir das dann auch. Schön in Ehren halten! Toll!




Eines der Highlights an diesem Tag war dieser tschechoslowakische Rücken, denn dieser gehört einem Tatraplan, der seit nunmehr 70 Jahren nicht einmal mehr gebaut wird. Exzelenter Zustand und eine Augenweide schlechthin. Die Stromlinienform ist weltberühmt und prägte lange Zeit die Tatra-PKW-Modelle. Ein persönliches Dankeschön geht an den Fahrer des Tatra 600 Tatraplan für das kleine Fotoshooting! Ein wahrer Klassiker!

Ich danke den Veranstaltern und vielen Helfern, sowie den Teilnehmern (mit ihren Schätzen) für das aus meiner Sicht sehr gelungene Oldtimertreffen.

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Genießt die Sommerzeit, fahrt Campen!

Viele Grüße

Euer Ralf



Fotos: Ralf Christian Kunkel