Mittwoch, 19. Juni 2024

7. Dollenchener Nutzfahrzeugtreffen

Das Gasthaus Stuckatz im südbrandburgischen Dollenchen - einem Ortsteil der Gemeinde Sallgast im Landkreis Elbe-Elster - hatte zum 7. Nutzfahrzeugtreffen am 15.06.2024 geladen. Trotz schlechter Wetterprognosen verschlug mich der Weg dennoch dorthin. Mein Fazit lautet vorab: Klein aber Fein. Hierbei muss man allerdings die Veranstaltung zweigeteilt betrachten, denn es gibt die Wochenendler und die Tagesbesucher. Erst beim Sortieren meiner Bilder merkte ich die eigentliche Fülle an Fahrzeugen, die bei diesem Treffen im Ortskern vor dem Gasthaus anwesend waren. Von der kleinen S 51 bis zur großen KrAS-Schwerlastzugmaschine waren Fahrzeuge jeglicher Größenordnung dabei. Viele Teilnehmer waren mit ihren Fahrzeugen vorwiegend aus der unmittelbaren Umgebung zu Gast. Nach einem relativ langen Regenschauer, der pünktlich zur Ausfahrt einsetzen musste, hatten die Besucher gut eine Stunde später Glück und das Wetter wurde besser. Nun konnten die zwischenzeitlich eingetroffenen NKW und PKW des Fahrzeugkorsos auch ordentlich bestaunt werden. Zu den Lastwagen gesellten sich auch Traktoren aus Ost und West, vom Lanz, über Deutz bis hin zu Fortschritt-Schleppern, einem Allrad-Zetor und Eigenbauten. Der Barkas war ebenso vertreten, wie verschiedene Robur-Fahrzeuge und andere IFA-Fabrikate. Aus dem tieferen Osten stammten die beiden KrAS-258 Z, die erst in der DDR von Sattelzug zu Schwerlastzugmaschinen umgebaut wurden. Das Brandschutzwesen war ebenfalls mit einigen Oldtimern vertreten. Aus dem Feuerwehrmuseum Finsterwalde waren die Freunde mit einem Schlauchkraftwagen S 4000-1  und einem Horch H 3 A Tanklöschfahrzeug 15 vor Ort. Die Zweiräder stammten von Simson, MZ und Pannonia. Natürlich durfte auch die Trabant-Riege nicht fehlen. Wartburg, Lada, Dacia und ARO waren ebenfalls vertreten. Eines der ältesten Fahrzeuge war ein 1941er Tempo-Transporter. 

Herzlichen Dank an den Veranstalter und seine vielen Helfer! Tolle Veranstaltung!


Vor dem Gasthaus waren schon am frühen Morgen einige Nutzfahrzeuge aufgestellt. Der blaue Robur Garant 30 k Bus gehört zu Stuckatz. Wenn ich mich nicht irre auch das Löschgruppenfahrzeug LF-TS 8 rechts daneben.

V.l.n.r.: IFA L 60 1218 4x4 DSK N Dreiseitenkipper mit Niederdruckbereifung, IFA S 4000-1 Pritschenwagen mit Pritschenanhänger (jeweils Spriegel/Plane), IFA W 50 L/S Sattelzugmaschine mit Pritschenauflieger und Robur Garant 30 k Bus

Auf dem Hof das Gasthauses waren die Wochenendler mit ihren Fahrzeugen zu finden. V.l.n.r.: IFA S 4000-1 Pritschenwagen, Robur LO 2002 A LF 8-TS 8, Zwei Barkas B 1000, IFA S 4000-1 und ganz hinten IFA H 6 Pritschenwagen.

Ebenfalls Kult ist der Unimog, dessen Name als Abkürzung für UNIversalMOtorGerät steht.

Den Fahrzeugkorso führte der Pritschen-Garant des Gasthauses an.

Trabant 601 Universal und Viertakt-Barkas B 1000-1 als Kastenmehrzweckausführung der Feuerwehr.

PKW des DDR-Straßenbildes. Früher war auch der Wartburg HT, der hier bereits in der 312er Ausführung mit Hardtopverdeck steht, nicht allzu häufig anzutreffen. Dahinter der 353 W in der Ausführung als Taxi und hinter dem darauf folgenden Trabi 601 der Tempo-Transporter des Baujahres 1941.  

Dieser exzelent restaurierte Fahrzeugzug, bestehend aus vorwegfahrendem Trabant 601 Universal, dem W50-Pritschensattelzug und dem nachfolgenden S 4000-1 mit Pritschenanhänger.

Der Trabant in verschiedenen Ausführungen. Dabei sei immer darauf hingewiesen, dass das Cabrio erst nach der Wende durch entsprechenden Umbau realisiert wurde. Ein Serie-Cabrio gab es weder beim 500er, 600er, 601er noch beim 1.1er.
Äußerst selten ist mittlerweile auch die hier abgebildete Scania-Sattelzugmaschine.

Wie vor 60 Jahren: Das Feuerwehrmuseum Finsterwalde war mit einem Tanklöschfahrzeug  IFA-Horch H3A TLF 15 (rechts) und einem IFA-Sachsenring S 4000-1 SKW 14 Schlauchkraftwagen vor Ort.

Wie immer: Das Anlassen des Lanz dauerte immer etwas länger. Ist aber für viele immer interessant.

Auch wenn man ihn kaum sieht: Der blaue Barkas B 1000 - hier in der Kleinbus-Version - zieht einen QEK Junior Wohnanhänger. Auch heute für den Ausflug bei vielen Campingfreunden äußerst beliebt, weil er unkompliziert und sehr robust ist. Links neben dem 601er Trabant steht ein WAS-2101 (VAZ-2101 englische Transkription) mit der kleinen 1200er Motorisierung. Der "Shiguli" wurde in der DDR trotz der Umbenennung in Lada oft weiter so bezeichnet. Die älteren Modelle habe am Heck noch den Schriftzug in kyrillisch zu stehen.

Vor dem FW-Haus haben noch einige Trabant Platz gefunden.Dabei denken wir uns das Schild jetzt mal weg ;-).

Der V 901/2 wurde trotz Umbenennung in Barkas von allen oft auch weiterhin als Framo bezeichnet. Erst mit dem Nachfolger B 1000 ging der Name Barkas in den Volksgebrauch über. Der Hauber bleibt trotz des späteren Barkas-Zeichens halt der "Framo". Die Nachkriegs-Framo hatten bis dahin ein IFA-Logo auf der Stirnseite der Motorhaube.


Der Zittauer Robur LO 3000 Bus war ein häufiger Vertreter für den DDR-Personentransport. Mein Vater fuhr ihn für unsere ZBO (Zentrale Bauorganisation) in Ließen und sammelte alle Arbeiter morgens für die Arbeit ein und fuhr sie abends wieder nach Hause. Daneben: Ein Wartburg 311 de Luxe ist heute schon ein Vermögen Wert. Hier ist er bereits mit dem 1000er Motor versehen, der 45 PS leistet und werksintern schon als 312 bezeichnet wurde. Erst der werksinterne 312/1 kam 1965 offiziell als 312 mit neuem Fahrwerk heraus. Dieses Fahrwerk wurde ab 1966 serienmäßig für den 353er (anfangs nur Wartburg 1000, dann 353, 353/1 und 353 W) verwendet. 

Für viele kaum zu unterscheiden. Aber hier sieht man eindeutig den Größenunterschied zwischen dem IFA S 4000-1 und dem vorderen IFA H 6. Die nicht vorhande Lenkunterstützung machte den Kraftfahrer beim H 6 wortwörtlich zum Kraftfahrer.


Alle Bilder Copyright @ Ralf Christian Kunkel




Montag, 17. Juni 2024

Mein neues Buch »Feuerwehrfahrzeuge in der DDR«


Ab sofort gibt es mein neues, beim Motorbuch Verlag erschienenes Buch »Feuerwehrfahrzeuge der DDR« (ISBN 978-3613045934). Es bietet einen Überblick über die meisten Fahrzeuge des DDR-Brandschutztes. Neben den standardisierten Serien-Fahrzeugen des In- und Auslandes werden hier auch Spezialfahrzeuge bzw. Sonderanfertigungen/-umbauten und die FW-Standardanhänger (z.B. STA, TSA, NGA, BLA, SBA ...) behandelt. Gespeist mit vielen Bilder umfasst das Buch 176 Seiten mit Hintergründen, Entwicklungen, technischen Daten, feuerwehrtechnischen Bestückungen, Produktionszahlen und teilweise auch technischen Zeichnungen/-skizzen. Auch einige Detailaufnahmen sind darin abgedruckt. 

An dieser Stelle bedanke ich mich herzlich für die zahlreiche Unterstützung. 

Hier ist das Buch für 29,90 EUR (eventuell zzgl. Porto/Versand) erhältlich: Amazon, Thalia, Hugendubel, ebay, buch24