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Das Sandmännchen hiess am letzten Wochenende die Besucher des 23. Ost Mobil Meetings Magdeburg im Elbauenpark herzlich willkommen! Auf dem Weg dorthin sahen die Wetterprognosen eher schlecht aus, was sich dann aber nicht bewahrheitete. Ein schöner Tag für alle Ostfahrzeug-Fans brach an. Bereits am Vortag reisten viele der Teilnehmer mit ihren Oldies an und campten auf dem Gelände bei ihren Fahrzeugen.
Ich habe mal ein paar bildlichen Eindrücke für euch mitgebracht.
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Zu den ältesten Fahrzeugen gehörten diese beiden schönen Klassiker. Ein Zwickauer AWZ P 70 Kombi ist seltener als dessen Varianten Limousine »Zwickau« und Coupé. Leider lag es hier am Holzrahmen des Kombis, der die lange Zeit oft nicht überlebte. Die große viertürige Sechszylinder-Limousine EMW 340-2 rechts daneben war auch häufig als Taxi und Dienst-/Behördenwagen in den 1950er, 60er und 70er Jahre in der DDR zu sehen. Der aus Eisenach stammende Wagen leistet 57 PS (vorerst 55 PS) und ist ein BMW-Nachfolger. Ein Rechtsstreit mit BMW München endete in die Umbenennung des Eisenacher Werkes 1952 von vorerst SAG (Sowjetische Aktiengesellschaft) Awtowelo-BMW in VEB Eisenacher Motorenwerk (EMW). Später wurde daraus das Automobilwerk Eisenach (AWE). Mit der Verstaatlichung wurde es also ein Volkseigener Betrieb VEB und blieb dies bis zur Wende.
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Nutzfahrzeuge sind ein wichtiger Bestandteil der ostdeutschen Wirtschaft gewesen und es gibt keinen Namen, der in Vergessenheit geraten ist. Robur und IFA W 50 sind genauso berühmt wie Barkas, Multicar, L 60 oder den älteren Typen H 3 A, G 5, S 4000-1 und H 6. Zwischen den großen Nutzfahrzeugen hat sich hier ein Funkstreifenwagen der Volkspolizei versteckt. Basis für den ausgestellten Wagen, war ein Wartburg 353 neueren Typs (Modell '85).
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Die Skoda-Fraktion war auch in diesem Jahr wieder gut vertreten. Neben diesen drei Coupés des Typs S 110 R (rechts mit Widebody-Kit), waren auch die Coupés Garde und Rapid, sowie die bekannten Limousinen Octavia (auch als Kombi), S 1000 MB, S 100, die Limousinen der 742er Typenreihe aber auch das Cabrio Felicia zu sehen.
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Die IFA-Nutzfahrzeuge aus Zittau und aus Ludwigsfelde sind immer wieder gern gesehen. Die Zweiräder waren auch sehr vielfältig. Neben den Rollern aus Ludwigsfelde (Berlin, Wiesel, Pitty und Troll), bekam man viele AWO-/Simson-Zweiräder aus Suhl, MZ aus Zschopau und viele Jawa-Motorräder zu sehen. Aber auch Cezet, Tatran, ISh und andere Marken waren vertreten.
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Der S 4000-1 (2.v.l.) wurde in den 1950er und 60er Jahren häufig für Feuerwehr-Aufbauten genutzt. Hier handelt es sich um ein Tanklöschfahrzeug TLF 16. Außerdem gab es den S 4000-1 bei der Feuerwehr auch als LF Löschgruppenfahrzeug, SW/SKW Schlauchwagen bzw. Schlauchkraftwagen, Speziallöschfahrzeug (z.B. CO2 und Chemie), DL Drehleiterwagen, RTGW Rettungsgerätewagen und ELKW Einsatzlastkraftwagen. Auf dem Bild ist zudem ein Ural-4320 (2.v.r.) zu sehen, der bereits von einem KamAS-Dieselmotor angetrieben wird. Selten ist das Fahrzeug aber deshalb, weil gerade die ehemals militärisch genutzten Pritschenwagen kaum noch zu finden sind. Kofferfahrzeuge findet man hingegen häufiger, da diese gut zum Camper umgebaut werden können.
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DAS Magazin für Ostfahrzeug-Technik ist seit Jahren zur OMMMA auf dem Platz zu finden - 79oktan
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Ein Blick von oben lässt die Fülle an Fahrzeugen eigentlich nur erahnen, denn die Veranstaltung lässt sich wahrscheinlich nur aus sehr großer Höhe insgesamt fotografieren. Auch neben der Bühne waren Nutzfahrzeuge ausgestellt. IFA G 5, S 4000-1, ein Bus des Geraer Herstellers Fritz Fleischer ganz rechts oben.
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Auch der Teilmarkt darf nicht fehlen. Viele wurden hier fündig. Aber auch für Speis' und Trank wurde gesorgt.
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Petermännchen - der Barkas B 1000 mit Spezialaufbau und Anhänger für Sideseeing-Touren war in diesem Jahr ein Highlight der Veranstaltung. Ich persönlich haben diesen Touristen-Bus vorher noch nie Live gesehen. Toll!
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Wie zur jedem Ostmobil Meeting in Magdeburg fühlt man sich in die Zeit vor der Wende zurückversetzt. Dennoch vollzieht sich ein schleichender Wandel. Die Jugend auf dem Platz hat selbstverständlich keinen direkten Bezug zur Zeit der DDR. Immer mehr Fahrzeuge werden nach heutigen Maßstäben umgebaut/getunt. Dies soll keine Kritik sein, es ist nur eine Feststellung. Natürlich vertrete ich gern die Meinung, dass ein Original meistens besser ist, aber ich würde niemals irgendjemandem vorschreiben, wie er mit seinem Fahrzeug umzugehen hat.
Unglaublich ist eigentlich die Tatsache, dass der Trabant auch weiterhin ein Zulassungsplus für den öffentlichen Straßenverkehr vorweisen kann. Mit fast 40.000 Fahrzeugen-Zulassung gehört der Trabi zu den begehrtesten Oldtimern 2022.
Weitere Bilder:
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Campingwagen und Zelte sämtlicher Typen waren vertreten.
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Ich
grüße die IFA-Freunde Sachsen-Anhalt und bedanke mich für die tolle
Veranstaltung. Ich komme zwar aus dem Spreewald, war aber nun auch schon
14 mal zum Ost Mobil Meeting Magdeburg und halte mir den Termin für
2023 wieder frei.
Danke!
Natürlich habe ich wieder sehr sehr viele Fotos machen können :-)
P.S. Grüße auch an alle, mit denen ich mich so gut unterhalten habe!
Ralf Christian Kunkel
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