Freitag, 2. November 2018

MDK 12,5 - Mobildrehkran

 
 
MDK 12,5 - 5 t
MDK 12,5 - 5/7,5 t abgestützt (= MDK 12,5/20)

Mobildrehkran

Hersteller: VEB Hebezeugwerk Sebnitz (ABUS/ TAKRAF)

Bauzeit: 1963-1968


Der MDK 12,5 wurde nach seiner Entwicklung in den Jahren 1961 bis 1963 (inklusive Musterbau) ab 1964 im VEB Hebezeugwerk Sebnitz produziert. Das Konzept lag darin, einen mobilen Kran für Bau- und Montageplätze mit wenig Arbeitsfläche zu schaffen. Anfangs betrug die Tragfähigkeit des Kranes auf Grund fehlender Abstützung nur 5 Tonnen. Gerade einmal 29 Stück wurden von dem MDK 12,5 - 5 t produziert. Mit einer konstruktiven Überarbeitung konnte der MDK 12,5 mit neuen Abstützvorrichtungen vorn und hinten nun bis zu 7,5 Tonnen heben. Von dieser Version verließen 231 Einheiten das Hebezeugwerk in Sebnitz zwischen 1965 und 1968. Dieser Kran wurde als MDK 12,5 - 5/7,5 t. bezeichnet.


Ein MDK 12,5 - 5/7,5 t vor dem Nutzfahrzeugmuseum in Hartmannsdorf/Sa.

Beim MDK 12,5 handelt es sich um ein Konstruktion mit Bauteilen des Robur LD 2500. Von ihm wurden der Motor, die Kupplung und das Getriebe verbaut. Demnach erfolgte der Antrieb durch einen 4-Zylinder-Dieselmotor (Typ 33 - 4 VD 12,5/10 SRL) mit 70 PS. Ersatzteilbeschaffungen, Reparaturen und Wartung waren dadurch unkompliziert. Das zweiachsige Fahrgestell besaß einen Radstand von 2.250 Millimetern und sorgte für einen äußeren Wendekreis von nur 12,5 Metern. Mit einer maximalen Fahrgeschwindigkeit von über 40 km/h auf der Straße war der MDK 12,5 vielen der damaligen Kräne seiner Klasse überlegen.
Durch das zuschalten des Vorderachsantriebes bewies der MDK 12,5 auch Geländetauglichkeit.
Die Achsen des gefederten Unterwagens werden im Kranbetrieb hydraulisch verriegelt und sind dann starr mit dem Chassis verbunden. Dies geschieht über einen Steuerungshebel in der Kabine. Die Bremse war als pneumatische Zweikreisbremse ausgelegt. Die Standard-Reifen mit den Dimensionen 12.00-20 EM Spezial verfügten über ein Geländeprofil.
Vorn und hinten am Fahrgestell sind die Abstützungen mit Schraubgewinde angebracht. Die Abstützung darf nur auf ebenem, festem Untergrund erfolgen. Im Traglastbereich zwischen 5 und 7,5 Tonnen war die Abstützung notwendig. 
Alle Bedienelemente des Mobildrehkranes befinden sich im Führerhaus auf oder neben dem Armaturenbrett. Zur besseren Rundumsicht ist die Kabine mit großflächiger Verglasung und Oberfenster versehen worden. Zudem verfügte die Kabine über einen Ventilator.

Neben dem Betrieb mit Lasthaken konnte der MDK 12,5 für den Schüttgutumschlag auch mit Zweiseilgreifer (0,6 m³) und Greiferschließwerk ausgerüstet werden.

MDK 12,5 mit Normalausleger. Dieser Ausleger konnte zu einem Hochbauausleger mit Spitzausleger erweitert werden. Unter Verwendung eines optionalen Greiferschließwerkes und eines Auslegers mit Spitzausleger war sogar ein Zweihakenbetrieb (zwei Hakengeschirre vorausgesetzt) möglich.


Mittels Seilwinde und zweier Hydraulikzylinder, die an beiden Seiten des Auslegers befestigt waren, konnte der Normalausleger bei Transport nach hinten umgelegt oder zum Arbeitsprozess nach vorn aufgerichtet werden. Somit war eine Montage/Demontage, wie es bei Mobildrehkränen üblich war, nicht erforderlich und sparte viel Zeit.


Im Oberwagen befinden sich die Krantriebwerke und die Pneumatiksteuerung.

Technische Zeichnungen



Prospekt

24-seitiger Prospekt von 1965.



Buchempfehlungen zum MDK 12,5

»DDR-Baumaschinen«

Autor: Ralf Christian Kunkel
Taschenbuch: 128 Seiten
Verlag: Motorbuch; Auflage: 2 (31. März 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3613030322
ISBN-13: 978-3613030329





»Giganten der Arbeit - 40 Jahre Fahrzeugkranbau in der DDR - das Typenbuch«

Autor: Walter Lütche
Seiten: 631 
Verlag: KM-Verlags GmbH
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3934518052








Quellen
  • »DDR-Baumaschinen - 1945-1990«, Ralf Christian Kunkel, ISBN-13: 978-3613030329
  • »Giganten der Arbeit - 40 Jahre Fahrzeugkranbau in der DDR - das Typenbuch«, Walter Lütche, ISBN-10: 3934518052
  • Prospekt von 1965 mit der Nummer III-12-12 Ag 40/091/65/DDR
  • »Einheitliche Krandokumentation« des VE Bau- und Montagekombinat Chemie Halle, DDR, Stand 01.05.1970

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Eingestellt am: 02.11.2018 

Text: Ralf Christian Kunkel

Fotos (wenn nicht anders ausgewiesen): Ralf Christian Kunkel



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